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Drei Tage im dreckigen Regen von Ostoskoye waren zermürbender als die heißesten Sommer im Industriestaub von Lelew. Casparin Groshkos, genannt Groshky, wusste das wie kaum ein anderer, denn er hatte schon mehr Jahre in den Gassen zwischen den Betonruinen und Industrieabwässern verbracht, als die meisten anderen Menschen des Kjiwskagrader Südens. Unzählige Nächte im sauren Regen, unter abgasverschleiertem Mondlicht und in verseuchter, stickiger Sommerluft hatte er durchlebt. Kaum ein lebender Mann in Ostoskoye, der noch aus eigener Erfahrung vom alten Gesicht der Stadt berichten konnte, und auch wenn die Jugend der Straße dem alten Groshky nicht immer Glauben schenkte, er hatte nur die Wahrheit gesagt.
Es war die dritte Nacht im Regen, Groshky hatte einige Nächte lang in einem der verwitterten Shacks eines befreundeten Söldners unten am Rande des Chernbeckens gewohnt. Das Chernbecken am Rande der Stadt, ein verwinkelter See, gespeist von einem armseligen Seitenarm des Kjiwsjet und Sturzbächen aus unterirdischen Zuflüssen von Kanalisation und Industrie, gluckste träge gegen die windschiefe Betonmauer, nur wenige Schritt von der Hütte entfernt. Der Söldner, der Groshky bei sich hatte wohnen lassen, war am Nachmittag zu einem - wie er sagte - gut bezahlten Job aufgebrochen. Groshky wollte nicht mehr darüber wissen, er hatte nicht so viele Jahre überlebt, weil er sich in die Angelegenheiten von Söldnern, Polizei oder dem bewaffneten Widerstand einmischte. Seit diesem Nachmittag war Groshky wieder alleine im Regen. Er hätte wie noch vor einigen Jahren einen der Shacks knacken können, doch mittlerweile hatte selbst er einen Hauch von Diplomatie erfahren, er ließ sich lieber einladen.
Der Regen steigerte die Trostlosigkeit der verdreckten, betonierten Umgebung nur noch mehr. Groshky hatte es sich unter dem herunterhängenden Vordach eines lange eingestürzten Shacks bequem gemacht, sich in seinen alten, löchrigen Parka gewickelt und versuchte gelangweilt, mit herumliegenden Steinen den im Wasser herumtreibenden Müll zu treffen. Am Abend zuvor hatte er noch eine Pfeife mit dem Söldner geteilt und sogar einen Becher heißen Tee getrunken, doch nun - das wusste Groshky - standen wieder unangenehmere Zeiten an. So war es immer.

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